Brustrekonstruktion München
Brustrekonstruktion mit körpereigenem Gewebe oder Implantaten, Behandlung bei Genmutationen und brusterhaltende Therapie

Brustrekonstruktion München
Brustrekonstruktion mit körpereigenem Gewebe oder Implantaten, Behandlung bei Genmutationen und brusterhaltende Therapie
Brustkrebs ist die häufigste Krebsart bei Frauen. Bei ca. 75 bis 80 Prozent der Patientinnen kann der Tumor brusterhaltend entfernt werden. In den übrigen 20 bis 25 Prozent der Fälle ist dies leider nicht möglich und die Brust muss entfernt werden. Allein das Wissen über die Möglichkeiten des Wiederaufbaus der Brust kann das Trauma der Operation und das persönliche Erleben der Erkrankung deutlich lindern. Die Wiederherstellung der Brust und damit der körperlichen Integrität ist ein wesentlicher Behandlungsschritt in der Krankheitsbewältigung nach einer Brustentfernung bei Brustkrebs. Vorrangiges Ziel der Operation ist immer die vollständige Entfernung des Tumors. Die onkologische Sicherheit sollte hierbei niemals für ein gefälligeres ästhetisches Ergebnis riskiert werden. Jedoch sollte die Operation immer unter besonderer Berücksichtigung funktioneller und ästhetischer Aspekte erfolgen.
Wir verfügen über umfassende Erfahrung im gesamten Bereich der onkologischen Brustchirurgie: Von brusterhaltenden und brustentfernenden Operationsverfahren bis zur Lymphknotenchirurgie. Zudem beherrschen wir das gesamte Spektrum des Wiederaufbaus der Brust, insbesondere der rekonstruktiven Mikrochirurgie. Europaweit zählen wir im Bereich der Brustrekonstruktion mit Eigengewebe zu den erfahrensten Operateuren. Nicht zuletzt angesichts dieser Routine können unsere Patientinnen an der Frauenklinik Dr. Geisenhofer in München auf ein hohes Maß an Qualität und Sicherheit vertrauen.
Als Kooperationspartner des zertifizierten Brustzentrum am Englischen Garten erfolgt unsere Behandlung in Abstimmung mit erfahrenen Fachärzten für Gynäkologie, Onkologie, Radiologie und Strahlentherapie. Mittels dieses Netzwerks werden multidisziplinär individuelle Vorgehensweisen erarbeitet und gleichzeitig ein persönlicher Rahmen geschaffen. Patientinnen haben bei der Brustrekonstruktion München verlässliche Ansprechpartner, welche sie durch ihre Therapie begleiten.

Brustrekonstruktion mit Eigengewebe & Implantatrekonstruktion
Wiederherstellung der Brust mit körpereigenem Gewebe und Implantaten
Brustrekonstruktion beschreibt den Wiederaufbau der weiblichen Brust nach einer Teil- oder vollständigen Entfernung der Brustdrüse. Für die Krankheitsbewältigung ist die Wiederherstellung der Brust und damit der körperlichen Integrität ein sehr wesentlicher Behandlungsschritt nach einer Brustentfernung bei Brustkrebs. Es bestehen mehrere Möglichkeiten der Brustrekonstruktion, die unter Berücksichtigung der Wünsche und der gegebenen Anatomie der Patientinnen individuell betrachtet werden sollten. Eine genaue Planung unter Abwägung aller Vor- und Nachteile ist hier entscheidend. Unser Ziel ist es, Ihnen eine objektive und individuelle Einschätzung Ihrer Situation zu geben. Wir wollen eine informierte Entscheidung ermöglichen, die Ihnen ausreichend Sicherheit für Ihren Entschluss gibt – mit der Gewissheit, die beste Option gefunden zu haben. Eine Beratung ist auch Voraussetzung für die Entscheidung, ob die Wiederherstellung der Brust sofort oder zu einem späteren Zeitpunkt, z.B. nach einer Bestrahlung erfolgen soll. Bei der Wiederherstellung der Brust kann zwischen zwei wesentlichen Verfahren unterschieden werden: Die Brustrekonstruktion München mit körpereigenem Gewebe und die Brustrekonstruktion mit körperfremdem Material, meist Silikonimplantaten.
Bei der Wiederherstellung der Brust mit körpereigenem Gewebe wird unter Anwendung mikrochirurgischer Techniken Gewebe von unterschiedlichen Körperregionen für die Formung der Brust verwendet. Die am häufigsten beanspruchten Spenderregionen zur Gewebeentnahme sind der Unterbauch (DIEP – Lappenplastik) und der Oberschenkel (TMG – /PAP – Lappenplastik), selten der Rückenmuskel (Latissimus dorsi – Lappen). Der Wiederaufbau der Brust mit Eigengewebe stellt ein nachhaltiges Verfahren dar, da erneute Operationen wie Implantatwechsel im späteren Verlauf selten anfallen.
DIEP-Lappen steht für Deep-Inferior-Epigastric-Artery-Perforator-Lappen. Bei dieser Methode der Brustrekonstruktion wird Haut- und Unterhautfettgewebe aus dem Bereich des Unterbauches zur Brustrekonstruktion verwendet. Diese Methode stellt den Goldstandard der Rekonstruktion mit körpereigenem Gewebe dar und ist dementsprechend das am häufigsten durchgeführte Verfahren. Der Unterbauch ist eine sehr geeignete Region zur Gewebeentnahme, da dort meist ausreichend Gewebe vorhanden ist, um eine oder sogar beide Brüste wieder aufzubauen. Es wird lediglich Haut- und Unterhautfettgewebe mit seinen versorgenden Gefäßen entnommen und dabei die Muskulatur geschont. Anschließend werden die Blutgefäße des entnommenen Gewebes unter dem Mikroskop an Gefäße der Brustwand angeschlossen. Ein positiver Nebeneffekt der DIEP-Lappenplastik ist, dass es sich bei der Entnahme des Gewebes vom Unterbauch im Grunde um eine Entfernung einer Fettschürze handelt und der Bauch im Sinne einer herkömmlichen Bauchdeckenstraffung verschlossen wird.
PAP-Lappen steht für Profunda-Artery-Perforator-Lappen. Bei dieser Technik wird das für die Brustrekonstruktion benötigte Gewebe vom oberen Anteil des hinteren Oberschenkels entnommen. Auch bei dieser Gewebeentnahme bleibt Ihre Muskulatur weitgehend verschont. Diese Technik eignet sich besonders bei schlanken Patientinnen, die nicht ausreichend Gewebe zur Entnahme am Unterbauch zur Verfügung haben. Die Narbe verläuft wenig sichtbar im Bereich der Innenseite des Oberschenkels und in der Pofalte.
Ein wesentlicher Vorteil der Wiederherstellung mit Eigengewebe ist das natürliche und dauerhafte Ergebnis. Nach einer Rekonstruktion der Brust mit Eigengewebe fühlt sich diese wie normales Brustgewebe an. Zudem entfallen die späten Probleme der Implantate wie die Kapselfibrose, insbesondere nach einer Strahlentherapie. Natürlichkeit und Nachhaltigkeit in Form und Haptik zeichnen die Ergebnisse der Rekonstruktion mit Eigengewebe aus. Die Operationszeit für eine einseitige Rekonstruktion der Brust beträgt in unseren Händen durchschnittlich 4 Stunden. Die Operation erfolgt in Vollnarkose durch 2 parallel arbeitende OP-Teams. Ein Team arbeitet an der Brust und das andere Team präpariert den Unterbauch.
Nachteile dieser Operation sind die längere Operationsdauer im Vergleich zur Implantatrekonstruktion sowie die Narbe im Bereich der Entnahmestelle. Die allgemeinen Risiken operativer Eingriffe wie Wundinfektionen, Wundheilungsstörungen, Blutungen, Thrombosen oder Embolien bestehen hier ebenfalls. Eine Störung der Durchblutung des transplantierten Gewebes kann zum Verlust der rekonstruierten Brust führen. Diese Komplikation ist in unseren Händen äußert selten (<1%). In einem ausführlichen Aufklärungsgespräch werden wir Sie individuell über diese Operation informieren.
Nach Entfernung des Brustdrüsengewebes stellt der sofortige Wiederaufbau mithilfe von silikongefüllten Implantaten (Primärrekonstruktion) die am häufigsten angewendete und einfachste Rekonstruktionsmethode dar. Konnte der Haut-Weichteilmantel erhalten werden, wird das entfernte Gewebe der Brustdrüse durch moderne Silikonimplantate ersetzt. Die Vielzahl an Implantatgrößen, -formen und -arten bietet eine enorme Auswahl, um für Sie als Patientin das optimale ästhetische Ergebnis zu erzielen. Die Implantate werden häufig hinter den Brustmuskel gelegt, um eine ausreichende Abdeckung des Implantats zu gewährleisten. Zusätzlich werden heute meist teilresorbierende Netze und Matrices eingebracht, um eine weitere Stabilisierung des Implantates zu erreichen und ein Zurückrutschen des Brustmuskels zu verhindern. Aktuell werden Implantate immer mehr auf den Brustmuskel platziert. Dies wurde v.a. durch die Verwendung der teilresorbierbaren Netze und azellulären Matrices ermöglicht, die eine ausreichende Entlastung des Haut-Weichteilmantels gewährleisten.
Implantate können auch als sogenannte Platzhalter nach einer Mastektomie verwendet werden. Dies ist vor allem in Verbindung mit einer nötigen Bestrahlung nach der Operation der Fall. Wesentlicher Nachteil der Verwendung von Silikonimplantaten ist die Entstehung einer sog. Kapselfibrose. Das Implantat wird als Fremdkörper erkannt und der Körper versucht sich gegen diesen Fremdkörper durch Bildung einer Bindegewebshülle zu schützen. Daher halten Silikongelimplantate nicht ein Leben lang und müssen im Verlauf gewechselt werden.
Entstehen nach dem Wiederaufbau mit Silikonimplantaten Probleme oder können sich Frauen prinzipiell nicht vorstellen dauerhaft einen Fremdkörper in der Brust zu tragen, kann im Rahmen einer späteren Rekonstruktion ein alternatives Verfahren gewählt werden. Die Wiederherstellung mit Eigengewebe stellt dann das Verfahren der ersten Wahl dar.

Prophylaktische Mastektomie bei Genmutationen
Jede Frau besitzt aufgrund ihrer Veranlagung und aufgrund ihres Lebensstils ein individuelles Risiko an Brustkrebs zu erkranken. Die meisten Fälle von Brust- und Eierstockkrebs treten ohne erbliche Vorbelastung auf. Ein gewisser Anteil aller Brust- und Eierstockkrebserkrankungen geht jedoch auf vererbbare Veränderungen in Genen (auch Mutation genannt) der Betroffenen zurück. Eine familiäre Häufung von Krebserkrankungen, das Auftreten von Brustkrebs in jungen Jahren oder eine gewisse Histologie können ein Hinweis auf eine erbliche Form der Erkrankung sein. Die erblichen Veränderungen führen zu einer lebenslangen Risikoerhöhung für das Auftreten von Krebserkrankungen in Brust, Ovarien, Prostata und Pankreas. Bekannte Mutationen mit hohem Risiko sind: BRCA1, BRCA2, PALB2, TP53. Ein moderates Risiko besteht bei Mutationen in ATM, CDH1, CHEK2, NBN, PTEN, RAD51C, RAD51D. Eine Mutation im BRCA1- oder BRCA2-Gen ist selten und wird für unsere Bevölkerung mit 1:400 angegeben. Das Lebenszeitrisiko der Normalbevölkerung an Brustkrebs zu erkranken beträgt 1-2%, bei BRCA1 Genmutationen beträgt das Risiko 50-80%, und bei BRCA2 Genmutationen 40-70%. Ist die Erkrankung vor dem 30. Lebensjahr aufgetreten besteht ein hohes Risiko für eine Brustkrebserkrankung der Gegenseite.
Wurde eine Genmutation für familiären Brustkrebs diagnostiziert sind verschiedene vorbeugende Maßnahmen möglich.
Mit einer vorbeugenden Entfernung des Brustdrüsengewebes (prophylaktische Mastektomie) kann die Wahrscheinlichkeit an Brustkrebs zu erkranken um bis zu 85-95% gesenkt werden. Alternativ kann entsprechend der Leitlinie des Deutschen Konsortiums für familiären Brust- und Eierstockkrebs ab dem 25. Lebensjahr eine intensivierte Vorsorge durchgeführt werden.
Aufgrund dieser Risikoreduktion hat die prophylaktische Mastektomie einen festen Stellenwert in der Prävention des familiären Brustkrebs. Vorausgehen sollte immer eine individuelle Risikobewertung und ausführliche interdisziplinäre Beratung. Die Rekonstruktion der Brust nach prophylaktischer Mastektomie erfolgt in der Regel in der gleichen Operation. Als Möglichkeiten der Brustrekonstruktion ist zwischen einem Wiederaufbau mit körpereigenem Gewebe oder Implantaten abzuwägen. Wir bieten alle gängigen Verfahren der Rekonstruktion an und beraten Sie gerne zu allen Aspekten der prophylaktische Mastektomie und Rekonstruktion.

Brusterhaltende Therapie (BET)
Bei der Brusterhaltenden Therapie (BET) wird nur der Tumor mit einem kleinen Sicherheitssaum aus gesundem Brustdrüsengewebes aus der Brust entfernt. 70-80% aller Brustkrebsoperationen werden heutzutage brusterhaltend durchgeführt. Wann immer möglich, bevorzugen auch wir dieses Vorgehen. Um den Tumor ohne unnötigen Schaden des gesunden Drüsengewebes präzise auffinden zu können, wird mittels Ultraschall, Mammographie oder Kernspin ein Draht im Tumor platziert. Nach der Entfernung des Tumors wird die Brust durch eine Verschiebung des verbliebenen Drüsengewebes in ihrer Form wiederhergestellt. Die Entfernung des Tumors im Gesunden ist oberstes Ziel der Operation. Um eine vollständige Entfernung des Tumors sicherzustellen, wird das gesamte entnommene Gewebe durch einen Spezialisten der Pathologie untersucht. Das Ergebnis liegt meist nach einigen Tagen vor.
Gemäß der Leitlinie sollte nach einer brusterhaltenden Therapie eine anschließende Bestrahlung der Brust erfolgen. Die Wahrscheinlichkeit eines Wiederauftretens des Tumors kann damit deutlich gesenkt werden. Um eine brusterhaltende Operation durchführen zu können, sollte der Tumor im Verhältnis zur Brust nicht zu groß sein. Ansonsten ist ein akzeptables kosmetisches Ergebnis nicht zu erreichen. Auch sollte der Tumor nur in einem Bereich der Brust sitzen und sich nicht bis zur Haut oder dem Brustmuskel erstrecken. In solchen Fällen sind alternative OP-Verfahren zu wählen. Die Entfernung der Lymphknoten wird in der gleichen Operation durchgeführt.
Die onkoplastischen Operation ist eine Erweiterung der brusterhaltenen Therapie. Der Tumor wird brusterhaltend entfernt und dabei die Brust umfassend neu geformt. Diese rekonstruktiven Operationstechniken kommen bei großen oder ungünstig gelegenen Tumoren zum Einsatz. Hiermit ist eine sichere Tumorentfernung und dennoch eine ästhetisch ansprechende Wiederherstellung der Brust zu erreichen. Die tumorangepasste Brustverkleinerung (tumoradaptierte Mammareduktionsplastik) stellt eine spezielle Form der onkoplastischen Chirurgie dar.
Brustkrebs streut in den meisten Fällen zuerst in den Lymphknoten der Achselhöhle. Finden sich Tumorzellen in den Lymphknoten hat das erhebliche Relevanz für die Prognose und weitere Therapie der Erkrankung. Daher gehört die Entfernung einzelner Lymphknoten fest zum Gesamtkonzept der Brustkrebsbehandlung. Früher wurden möglichst viele Lymphknoten aus der Achselhöhle entfernt, jedoch konnte nun gezeigt werden, dass sich der Krankheitsverlauf durch eine radikale Chirurgie der Lymphabflusswege nicht relevant verbessert. Nach heutigem Wissensstand ist es häufig ausreichend, zu Diagnosezwecken und zur weiteren Therapieplanung den Wächter-Lymphknoten, den sogenannten Sentinel-Lymphknoten, zu entfernen. Das ist der erste Lymphknoten, über den die Lymphflüssigkeit aus der Brust abtransportiert wird. Sind hier keine Tumorzellen sichtbar, dann ist die Entfernung weiterer Lymphknoten nicht erforderlich. Ist der Sentinel-Lymphknoten befallen, können noch weitere Lymphknoten entfernet werden, oder die Lymphabflusswege werden im Anschluss bestrahlt. Ähnlich der Drahtmarkierung des Tumors wird der Wächter-Lmyphknoten mittels spezieller Methoden kenntlich gemacht, um eine zielgerichtete und möglichst schonende Entfernung zu ermöglichen.
Wir sind uns bewusst, dass die Diagnose Brustkrebs ein höchst emotionales Thema ist, was durch den Verlust der Brust noch gesteigert werden kann. Daher widmen wir uns Ihnen als Patientin mit viel Einfühlungsvermögen und Expertise und begleiten Sie auf dem Weg zu einem Körper, in dem Sie sich wieder wohlfühlen können.